Energieaspekte bei Brennersystemen für brennstoffbeheizte Gießereiöfen (NE)

Im Bereich von Industrieöfen finden folgende Brennersysteme und Brenneranlagen Verwendung:

Tabelle1: Brennersysteme im Industrieofenbereich

Verbrennungsluftsysteme Brennerart


Kaltluft
20 °C bis 25 °C

Ein-/Zweistufen-Brenner
Modulierender Brenner
Low-NOx-Brenner
Sauerstoffbrenner
Warmluft
200 °C bis 400 °C
Rekuperatorbrenner
Mantelrohrbrenner

Heißluft
> 400 °C
Alternierende Regeneratorbrenner
Kontinuierliche Regeneratorbrenner
Flox-Brenner

 

Tabelle 2: Brennersysteme im Industrieofenbereich und deren Einsatzkriterien

Auswahlkriterium Kaltluft-brenner
1-stufi
Kaltluft-brenner
2-stufig / modulierend
Sauerstoffbrenne Warmluftbrenner
Rekuperato
Warmluftbrenner
Mantelrohr /
Rekuperato
Warmluftbrenner
Regenerator
Einsatzbereich Aufschmelzen Warmhalten Aufschmelzen Aufschmelzen Warmhalten Aufschmelzen
Ofentyp Tiegel-, Wannen- und Schachtschmelzöfen Tiegel-, Wannen- und Schachtschmelzöfen Wannen- und Drehtrommelöfen Tiegel-, Wannen- und Schachtschmelzöfen Tiegel Tiegel-, Wannen- und Schachtschmelzöfen
Kosten Gering Gering Hoch Mittel Mittel Hoch
Feuerungstechnischer
Wirkungsgrad
50-60 % 50-65 % 85-90 % 70-80 % 70-80 % 80-90 %
Temperaturen
Verbrennung
1200 °C 1200 °C 2000 °C 1300 °C 1300 °C 1300 °C
Temperaturen Abgas 600-1000 °C 600-1000 °C 600-1000 °C 400-600 °C 400-600 °C 150-300 °C

 

 

1. Vergleich Luftbrenner und Sauerstoffbrenner

Bei einer Verbrennung nimmt Stickstoff als Inertgas nicht aktiv an der Verbrennung teil. Trotzdem muss Stickstoff mit aufgeheizt werden und erhöht somit auch die Abgasmenge und den notwendigen Energieeinsatz.

Brenner verwenden als Verbrennungsgas reinen Sauerstoff, der aber erst durch eine vorherige kostenintensive Luftzerlegung gewonnen werden muss. Dadurch reduziert sich der Abgasstrom und es werden wesentlich höhere Temperaturen erreicht. Realisieren lassen sich höhere Schmelzleistungen und kürzere Aufschmelzzeiten. Weitere positive Aspekte des Sauerstoffbrenners sind die Brennstoffeinsparung und die geringere Geräuschentwicklung.

Der energetische Vorteil wird in Abbildung 1 dargestellt. Bei ansonsten gleichen Werten im Vergleich zu Brennern, die mit Luft arbeiten, werden feuerungstechnische Wirkungsgrade von über 80 % erreicht.

 

 

Dargestellt sind Beispiele des feuerungstechnischen Wirkungsgrades ŋF von Brennern in Schmelzöfen.

Luftbrenner:             Austrittstemperatur μΩ A,2= Ofen 800 °C,
Luftzahl λ=1,2          Feuerungstechnischer Wirkungsgrad ŋF=64%

Sauerstoffbrenner:   Austrittstemperatur μΩ A,2= Ofen 1050 °C,
Luftzahl λ=1,1          Feuerungstechnischer Wirkungsgrad ŋF=83%

 

 

Vergleich Kaltluftbrenner und Regeneratorbrenner

Der spezifische Energiebedarf von Kaltluftbrenner und Regeneratorbrenner, für verschiedene öl-/gasbeheizte Ofentypen, ist nachfolgend vergleichsweise dargestellt.

Durch den Einsatz von Regeneratoren vermindern sich der Energiebedarf und die CO2-Emissionen erheblich.

Tabelle 3: Spezifischer Energiebedarf von Kaltluftbrenner und Regeneratorbrenner für verschiedene Ofentypen

Ofentyp Energiebedarf pro 1000 kg Kaltluftbrenner
in kWh
Energiebedarf pro 1000 kg mit Regenerator
in kWh
Aluminium-Schacht-Schmelzofen 1.310 540
Aluminium-Herd-Schmelzofen 1.410 670
Aluminium-Wannen-Schmelzofen 1.080 530
Aluminium-Kammer-Schmelzofen 1.390 580

 

 

Rekuperatorbrenner und Regeneratorbrenner

Im Rekuperator wird das heiße Abgas durch das Brennergehäuse aus dem Ofenraum abgeführt. Im Wärmetauscherprinzip überträgt das abgeführte Abgas einen Teil seiner Wärme auf die zugeführte Verbrennungsluft.

Durch das Aufheizen der Verbrennungsluft kann der Energiebedarf reduziert werden.

Während die Leistungsfähigkeit von Rekuperatoren beschränkt ist, sind Regeneratoren für höhere Temperaturbereiche und Brennerleistungen einsetzbar und können damit höhere Wirkungsgrade erzielen

Der spezifische Energiebedarf von Regeneratoren wird nach [18] ähnlich gering angegeben, wie der von Sauerstoffbrenner-Anlagen.

Regeneratoren sind jedoch kostengünstiger und umweltschonender, da keine Luftzerlegung erforderlich ist. Die Rückwärmegrade werden mit 70 % bis 90 % angegeben. Der feuerungstechnische Wirkungsgrad wird mit über 80 % angegeben. Die Verbrennunsluft lässt sich auf etwa 1000 °C erwärmen.

Je nach Bauart des Regenerators kann die Betriebsweise alternierund oder kontinuierlich erfolgen, siehe Abbildung 2. Übliche Regeneratorbrenner arbeiten paarweise, d. h. jeder Brenner, der je nach Schaltmodus Brenner oder Regenerator ist, muss für dieselbe Verbrennungsleistung und für denselben Abgasstrom ausgelegt werden.

 

 

 

Aus Quellen des Vereins Deutscher Gießereifachleute (VDG) werden für verschiedene Brennersysteme deren thermischer Wirkungsgrad und der relative Brennstoffverbrauch wie nachfolgend dargestellt angegeben, Tabelle 3.

Tabelle 4: Thermischer Wirkungsgrad und relativer Brennstoffverbrauch verschiedener Brennersysteme

Betriebsweise thermischer Wirkungsgrad [%] relativer Brennstoffverbrauch
Kaltluftbrenner 25-27 1
Brenner mit Rekuperator 35-37 0,75
Verbrennungslufterwärmung 55-57 0,5

 

Quellen:
[18] Effiziente Energieverwendung in der Industrie – Teilprojekt „Metallschmelzbetriebe“; Effiziente Energienutzung in Nicht-Eisen- Metall-Schmelzbetrieben; Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz; Augsburg 2005
[52] VDG Meisterlehrgang Schmelzen von NE-Metallen Teil 1: Schmelzeinrichtungen und Warmhalteöfen 2007

 

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