Energiekosten werden zur Gefahr für den Erhalt der Unternehmen

Pressemitteilung zur 1. Ukraine-Umfrage

 

14. April 2022

Der Krieg in der Ukraine hat auch für Deutschlands Gießerei-Industrie erhebliche Konsequenzen: Drastische Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen sind die zentralen Themen. Dies ist das Ergebnis der ersten Ukraine-Umfrage vom Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG).

Der BDG hat, analog zur Corona-Krise 2020/2021 seine Mitgliedsunternehmen auf konkrete Auswirkungen des Krieges in der Ukraine befragt und erfasst damit exklusiv und systematisch Daten zur deutschen Gießerei-Industrie. In der      letzten Märzwoche wurde die Erhebung mit insgesamt 23 Fragen durchgeführt.

Deutschlands Gießerei-Industrie ist massiv betroffen: 54 von 58 Unternehmen – bzw. 93% – bejahen die Frage und nennen „Beschaffung“ 78%), „Energie“ (71%) und „Vertrieb“ (55%) als wesentliche Themen. Bei der Auftragslage nennt eine absolute Mehrheit von 53% den Fahrzeugbau als „abnehmend“, beim PKW sogar 60%, bei der Windkraft melden immerhin 18% der Befragten „abnehmende“ Aufträge, nur 9% zunehmende.

Noch gravierender sind indes die Auswirkungen des Konfliktes auf der Beschaffungsseite. „Erhebliche Preissteigerungen“ verzeichnen 84% der Unternehmen beim Schrott, 83% bei Ferrolegierungen, 80% bei Aluminium, gefolgt von Roheisen (79%), Zink (77%), Kupfer (73%), Magnesium (63%) und Nickel (53%, zusätzlich melden hier 43% der Unternehmen ein Verfügbarkeitsproblem).       Erheblich verteuert haben sich auch Transporte (69%), Holz (68%) sowie       Bindemittel (47%).

Zwei Fragen mit jeweils sechs Antwortkategorien zielten auf die Bewertung der Energiekosten, fossil sowie elektrisch. So bewerten 40% der Unternehmen, dass die Kosten für fossile Energieträger „zur akuten Gefahr für den Erhalt des Unternehmens geworden“ sind, bei den Stromkosten sind es sogar 45%.

„Die immer weitere gestiegenen Energiekosten sind bereits über die ver-        gangenen Jahre zum Haupt-Nachteil der deutschen Gießerei-Industrie im Vergleich zu Wettbewerbern geworden“, sagt Max Schumacher, Hauptgeschäftsführer des BDG. „Die Ukraine-Krise verschärft dieses Thema jetzt nochmals. Die Energiekosten in Deutschland haben mittlerweile eine existenzbedrohende Höhe erreicht. Hier ist die Bundesregierung aufgefordert, mit zügigen und einfachen Maßnahmen zu unterstützen. Wir benötigen einen wettbewerbsfähigen Industriestrompreis.“

Ergänzende Information: Die Befragung erfolgte vom 24.03 bis 29.03, teilgenommen haben 58 deutsche Gießereien.

 

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