Energiepreisschock: Mittelständisches Industriebündnis schlägt Alarm
Bündnis Faire Energiewende
15. Oktober 2021
Die Senkung der EEG-Umlage hilft der energieintensiven mittelständischen Industrie in Deutschland nicht. Denn gleichzeitig steigen die Preise für Strom an der Strombörse in immer neue Rekordhöhen. Das Bündnis Faire Energiewende, das 10.000 mittelständische Industrieunternehmen mit rund einer Million Beschäftigten in Deutschland vertritt, fordert deshalb eine klare Positionierung der künftigen Regierungsparteien.
Dr. Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der deutschen Textil- und Modeindustrie: „Die künftigen Regierungsparteien müssen sich dringend mit der Situation an den Energiemärkten befassen und die vollständige Finanzierung der Energiewendekosten aus dem Bundeshaushalt im Koalitionsvertrag festschreiben. Außerdem muss das produzierende Gewerbe schnellstmöglich um einen überwiegenden Teil der rein nationalen CO2–
Kosten entlastet werden, sonst werden sich viele Unternehmen nicht mehr von der Corona-Krise erholen und den Weg in die Insolvenz gehen müssen.“
Die Senkung der EEG-Umlage wird durch Erhöhung der Börsenpreise für Strom wieder aufgezehrt. Deshalb benötigen die mittelständischen Industrieunternehmen dringend eine Neuordnung der Energiewende-Finanzierung. Kein Unternehmen kann auf Dauer wettbewerbsfähig sein, wenn es Zusatzkosten tragen muss, die die Wettbewerber nicht haben. Dazu gehört neben den Rekordpreisen für Strom in Deutschland die rein nationale CO2-Bepreisung, die seit Anfang 2021 in Kraft ist.
Uwe Mazura: „Bleibt es bei den heute geltenden Regelungen drohen Abwanderungen und der Verlust von Arbeitsplätzen, Wertschöpfung und Know-how mit irreversiblen Auswirkungen für den Industriestandort Deutschland. Gerade die mittelständischen Industrieunternehmen in Deutschland können mit ihren Innovationen und Produkten wichtige Beiträge auf dem Weg zur Klimaneutralität leisten. Dafür benötigen sie aber ausreichend grüne Energie zu bezahlbaren Preisen. Solange diese Voraussetzung nicht gewährleistet ist, brauchen energieintensive Branchen Standortbedingungen, die eine wettbewerbsfähige Produktion in Deutschland überhaupt noch möglich machen.“